In letzter Zeit muss ich wieder viel nachdenken. Ich bin mir nicht sicher wo ich momentan stehe. Einer, der da immer recht viel über mich zu wissen glaubt redet mir ein ich sei mit den falschen Leuten unterwegs, für mein Alter untypisch und vor allem nicht aktiv genug. Am Samstag Abend zum Beispiel war ich ja dann laut seiner Meinung mit den falschen Leuten am falschen Ort, aber ich hatte dort verdammt viel Spaß! Ich mache nichts was kriminell ist oder sonst irgendwie verboten, ich treffe mich einfach nur mit Leuten die ich mag. Komisch dass das kritisiert wird. Aber durch dieses Gerede komme ich nicht zur Ruhe, ich bin bei allem was ich tue in Gedanken an diesen Kritiker und bange, ob das nun wieder richtig war. Dabei will ich einfach genießen was mir gut tut.
Dann kommt noch dazu dass ich ab morgen im Umzugsstress bin. Ich wechsle die Wohnung, ziehe in ein neues, warmes und rosafarbenes Lebensgefühl. Ich bin ein Mensch der Veränderungen immer arg kritisch gegenüber steht, und so kommt es, dass ich mich riesig freue auf diese neue Bude, aber auch ein bisschen Angst vor dem Abschied von hier habe. Nein nein, ich ziehe gar nicht weit weg. Aber es wird einfach anders werden. Mit dem Wörtchen "anders" assoziiere ich immer "schlechter, nicht ganz so toll, komisch, anstrengend, Abschied". Vielleicht weil es in meiner momentanen Lebenssituation ganz angenehm scheint, und ich mir immer nur schlecht vorstellen kann dass es noch angenehmer und schöner werden kann. Auch trägt dazu bei dass es in meinem Leben schon öfter "anders" geworden ist, und das war sehr oft mit Abschied, Tränen und Trauer verbunden. Hier kommt übrigens gerade wieder der Gedanke an den Kritiker auf der mir ins Ohr sagt: "Agnes, andere scheißen sich nicht so viel wie du, die machen halt einfach!". Ich scheiß mir sehr wohl was, und das war bisher nicht von Nachteil. Unüberlegt handelt der Dumme. Wer mich kennt weiß wie ich das meine.
Jetzt begleitet mich da auch noch jemand, den ich weder lang noch gut kenne, aber sehr mag. Er ist ein Mann, der mir Komplimente macht, mich schätzt, über meine dummen Witzchen und Missgeschicke lachen kann und ganz schön viel für mich tut. Und jetzt kommts: der hat keinen Haken! Agnes lernt jemanden kennen der sie so nimmt wie sie ist, sie nicht verändern will sondern einfach nur gern bei ihr ist. Er hat keine Freundin, keine Kinder, keine Vorstrafen, keine Altlasten.
Das überfordert mich. Vielleicht kommt es daher dass ich immer zu viel überlege. Aber ich suche andauernd irgendwas negatives. Gut, perfekt ist er nicht, aber das passt ja zu mir irgendwie.
Also ich fasse zusammen: ich zieh um, hab so wies aussieht einen Kerl und keiner redet mir da rein!
Nachgedacht
14.1.07 | um 20:45
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10 Kommentare:
Ich zieh auch mit um!
Hi Agnes,
gratulation zur neuen Wohnung!
Und nun zu deinem Text:
Warum will dir jeman solch Sachen einreden? Kann mehrere Gründe haben: Er ist neidisch auf dein Leben weil er es selbst nicht so schafft oder er ist total engstirnig und meint nur seine Lebenseinstellung ist die einzig richtige. Zu A) gibt es zwei Möglichkeiten, damit es dem anderen nicht besser geht: man macht sein Leben positiver oder man macht dem Anderen sein Leben negativer. Manche Perverslinge nutzen nur das letztgenannte, weil sie beim Ersten wissen dass Sie versagen.
Wird etwas durch eine Veränderung besser oder schlechter? Jede Veränderung bringt Verbesserung und Verschlechterung. Die Kunst daran ist die Verbesserung zu fördern und die Verschlechterung zu minimieren. Wenns nicht klappt kann man immer noch durch eine erneute Änderung eine Wende einleiten mit dem Wissen dass man viel Erfahrung gesammelt hat.
Drum: Immer wieder Überprüfen (oder überlegen wie du schreibst) ist doch gut und wichtig.
Aufpassen: Was neues ist immer was ungewisses. Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, bremst er gerne Neues aus indem man das Negative ganz groß malt und sich somit einreden versucht, dass es nichts ist. In Wirklichkeit ist es nur die Angst vor Neuem. Teste das Neue!
Liebe Grüße
Danke Schlamm! Ich teste.
Evtl. meint es "der Kritiker" nur gut und trifft aber nicht die richtigen Worte?!
Damit hilft mir der Kritiker kein Stück weiter, ich bin Krebs, das heißt sensibel, und ich lege viel Bedeutung in Worte.
Agnes besinnt sich. Einer Deiner besten Texte seit langem, toller Stil! Mehr davon!
Tja, ich sag da nur, man weiß sowieso nicht, was die Zukunft bringt und ist es noch so übel, so hat es immerhin noch den Vorteil, das man daraus lernen kann! Und selbst die größte Vorsicht bewahrt einem nicht vor großen Fehlern!
Das soll jetzt aber nicht einen "Weltuntergang" beschwören, denn Gott-sei-Dank gibt es im Leben zum größten Teil nur gute Erfahrungen!
Du schreibst in Deinem Thread, daß du kritisch und vorsichtig bist, warum kamst du denn dann an Leute,Männer,Freunde, etc. die Altlasten, Kinder etc. mit sich rumschleppten?
Das beste ist immer noch, einfach hineinstürzen, mit allen Sinnen genießen,Gefühle erleben und leben...ohne Rücksicht auf Verluste, ohne darüber nachzudenken ob nun ein Fehler oder nicht, die Zukunft zeigt einem sicher den Weg und selbst wenn es der Falsche ist, ist er sicher keineswegs sinnlos........
Alles Gute und viel Glück beim LEBEN
Klug geschrieben.
Ich fall vom Stuhl, die Agnes zieht um.
Nah da kann ich nur gratulieren.
Hoffentlich singen die nächsten Nachbarn nicht mehr. (Oder vielleicht war das gar nicht so schlimm...)
Gratulation zum neuen Lebensabschnittspartner...
(Äh, übrigens gibts bald die Schweinereien auf meinem Blog...)
.......zu "Klug geschrieben" möchte ich noch anmerken, mit "ohne Rücksicht auf Verluste" sind immer nur die eigenen Verluste gemeint, nicht die der anderen, ganz ohne Denken gehts dann ja doch nicht,klar, allerdings ist es nicht das denken vorher (sich den Kopf über Spekulationen zu zerbrechen und um jeden Preis gegen seine Gefühle schon vorher ankämpfen, aus Angst verletzt zu werden. Verletzt kann man so oder so werden, mit oder ohne vorher nachzudenken, aber man hat "ohne denken" wenigstens geliebt und das ist vielmehr wert als jede schmerzliche Erfahrung danach, langfristig gesehen! Hingegen verhärtet sich, wenn man diese Verliebtheit immer schon vorher abblockt, der Gedanke, daß man vor jeder Beziehung "Angst" haben !!muß!!, weil dies oder jenes passieren könnte) sondern das "dabei denken" gemeint, denn sonst kann es sein, daß man als Skrupellos bezeichnet wird, Klartext: Natürlich läßt man die Finger von Männern,(auch wenn man noch so verliebt ist; das sind dann die eigenen Verluste) wenn man erfahren hat, daß sie a.1) in einer festen Beziehung sind oder a.2) verheiratet sind oder b) Kinder haben oder c)bekannt sind als Frauenschläger oder auch die notorischen Fremdgänger.
Wobei man feste Beziehungen und Ehen trennen sollte. Die Chance, daß man einen verheirateten Mann für sich alleine gewinnt, die Chance steht gleich (fast immer) null. Denn Männer sind zumeist bequem und nehmen den einfachen und unkomplizierten Weg (und der führt ins eigene altbewährte Nest zurück), wogegens beim zweiten Fall schon eher 50/50 steht.
Fall b)Männer (mit Durchschnittsgehalt) mit Kinder lohnen sich heutzutage schon (grob gesagt) in finanzieller Hinsicht nicht, denn sie blechen mind. 18 Jahre lang für diese und mit der neuen Beziehung siehts dann eher madig mit erneutem Nachwuchswunsch aus......und sie stehen halt immer mit einem Fuß in der alten Beziehung/Familie - Stress ist also vorprogrammiert. Und ich glaube c) versteht sich ja von selbst außer man ist Maso oder total naiv.
Ich persönlich hatte weder das eine noch das andere erfahren müssen, am Rande angemerkt - ich wollte hingegen immer mal unbedingt lange Zeit Single sein und das habe ich aber leider nie geschafft, und ich persönlich schieße, selbst bei größter Verliebtheit das Gegenüber gnadenlos ab, wenn mir etwas nicht 100% paßt, und würde das auch auf jeden Fall tun, um nicht das Übel oder der Auslöser bei einer gescheiterten Beziehung zu werden -denn der nächste tolle Mann wartet/lauert bestimmt schon hinter der nächsten Ecke und es ist sowieso nichts für die Unendlichkeit gedacht!
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